In der Pariser Ofpra-Behörde, dem Amt für Migration, kommen die Mitarbeiter den Asylanträgen der vielen Flüchtlinge kaum hinterher. Die 35-jährige Sira ist selbst als junges Mädchen aus Afrika geflohen und arbeitet nun als Dolmetscherin im Amt. Doch hauptsächlich verdient sie Geld damit, Flüchtlingen neue Lebensläufe zu erfinden, damit deren Asylanträge genehmigt werden. Auch der Literaturprofessor Abdul aus Bagdad stellt einen Asylantrag. Bei Attentaten von IS-Kämpfern hat er seine Familie verloren und ist auf der Flucht fast selbst umgekommen. Minuziös erzählt er alle Einzelheiten der belastenden Ereignisse, aber die Ofpra-Sachbearbeiterin hält seine Geschichte vom gutherzigen Schlepper und dem unbeschadet überlebten Kugelhagel für inkohärent. Als Abdul bei seinem Bekannten, bei dem er zunächst untergekommen war, nicht mehr bleiben kann und die Ablehnung seines Asylantrags erhält, scheint er verloren. Sira rät Abdul, seine Geschichte den Ofpra-Regeln entsprechend „anzupassen“.
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